Tischler-News

Broschüre & Online-Galerie Gesellenstücke 2023

Hier finden Sie die Broschüre als PDF-Download sowie den Link zur Online-Galerie.



Die Gute Form 2023

Linus Paeßens aus Kleve gewinnt den diesjährigen Innungswettbewerb.



Lossprechungsfeier 2023

Tischler-Innung feiert 39 neue Gesellinnen und Gesellen




Lossprechungsfeier 2020

Das Handwerk ist flexibel. Das wissen wir spätestens seit dem „Shutdown“ im April diesen Jahres. In der Zeit, wo Handel und Industrie stillgelegt wurden, arbeiteten fast alle unserer Handwerker auf ihren Baustellen weiter.

So erging es auch unseren ehemaligen Auszubildenden aus dem Tischler-Handwerk. Nach drei Jahren Ausbildung mussten sie ihre Prüfungen unter erschwerten Bedingungen absolvieren. Via Homeschooling wurden sie von den Fachlehrern der Berufsschule Kleve und Geldern auf den theoretischen Teil der Gesellenprüfung vorbereitet.

Seit Beginn des Jahres sind sie parallel zur täglichen Arbeit und zum Berufsschulunterricht mit der Planung Ihrer Gesellenstücke beschäftigt. Es handelt sich hierbei um ein Möbelstück, das als Abschlussarbeit selbst geplant und gebaut werden muss. „Das Gesellenstück ist für jeden Tischler und jede Tischlerin etwas ganz Besonderes“, sagt Heinz van Aaken, Obermeister der Tischler-Innung des Kreises Kleve im Rahmen der Bestenehrung. Es bekomme oft einen Ehrenplatz in der Wohnung und begleite die meisten Tischler ein Leben lang. „Unsere Prüflinge sind alle wirklich motiviert und man merkt, dass auch in diesem Jahr sehr viel Herzblut in den Stücken steckt“, so Heinz van Aaken. „Ich freue mich, dass sie sich durch Corona nicht entmutigen lassen.“

Leider hat Corona auch Auswirkungen auf die Präsentation der Gesellenstücke: „Wir haben sonst jedes Jahr eine öffentliche Ausstellung der Stücke, die immer gut besucht ist und im Rahmen einer großen Lossprechungsfeier offiziell eröffnet wird. In diesem Jahr ist das alles leider nicht möglich. Das ist besonders schade für die 45 Absolventen/-innen, die ihren Gesellenbrief bereits am letzten Prüfungstag von den Lehrlingswarten überreicht bekommen haben.“ Die Ausstellung der Gesellenstücke sei auch für die Nachwuchswerbung der Tischler wichtig, betont der Obermeister: „Ich höre immer wieder, dass Besucher staunen, welche aufwändigen und schönen Möbel die jungen Tischler nach nur drei Jahren Ausbildung bauen können.“

Dennoch und vielleicht gerade auch deswegen hat der Vorstand der Tischler-Innung beschlossen, den Wettbewerb „Die gute Form –Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ auch in diesem Jahr durchzuführen.

Dabei beurteilt eine Jury die Gesellenstücke nach Originalität, Funktionalität und Ausführungsqualität und das, unabhängig von den Voraussetzungen zum Bestehen der Gesellenprüfung. Mit diesem Wettbewerb soll die Öffentlichkeit, wieder mal auf die kreativen und individuellen Leistungen des Tischler-Handwerks aufmerksam gemacht werden.

Die Sieger und die Innungsbesten des Jahres 2020 wurden im Berufskolleg Geldern im Beisein der Ausbilder, Lehrer und Lehrlingswarte in einer kleinen Feierstunde ausgezeichnet.

Das Siegerstück ist in diesem Jahr ein Schreibtisch aus Esche/Anthrazit. Marieke Landgraf aus Rees hat ihn angefertigt und ihm den Namen „Segredo“ gegeben. Ihre Ausbildung hat die junge Tischlerin beim Caritasverband Oberhausen e.V. in Rees absolviert. Für sie war wichtig, dass sie ein Möbel bauen wollte, was sie ein Leben lang begleiten kann und nicht irgendwann im Keller verstaubt. So entstand ein Arbeitsplatz, der in ein Sideboard eingearbeitet war und in fast jedem Raum einen Platz finden kann. Das war auch der Grund, warum „Segredo“ bei der Jury punktete. Eleonore Buhren, Dipl.-Designerin beschrieb das Stück wie folgt: „Hochfunktional, schlichte Linienführung, Stimmigkeit bei den Materialien und auf jeden Fall geeignet für eine kleine Wohnung.“

Der zweite Preis ging an einen Schreibtisch aus amerikanischem Nussbaum /Anthrazit Linoleum. Moritz Lindebaum aus Kleve fertigte diesen großen Schreibtisch an. Ausbildungsbetrieb ist die Firma Giebels Möbel-Innenausbau GmbH aus Kleve. Dieser mit anthrazitfarbenem Linoleum bezogene Schreibtisch mit einer Tischplatte welche fürs Zeichnen extra schräg gestellt werden kann, bietet genügend Platz für mehrere Bildschirme, Laptop und weiteres Zeichenmaterial. Auch die Schubkästen sind zum Verstauen von Zeichenutensilien und Papier gedacht. Auch hier lobte die Jury die funktionalen Eigenschaften des Schreibtisches sowie die Auswahl der Materialien.

Die gleiche Punktzahl für sein Gesellenstück bekam Tim Theunissen aus Straelen mit seinem „Plattenschrank“ aus Kiefer. Er wurde bei Christoph Theunissen in Straelen zum Tischler ausgebildet. Der Name dieses Schrankes beschreibt nicht die Bauweise, sondern den Zweck des Möbelstückes. In diesem besonderen Schrank werden ein Plattenspieler und auch die dazu gehörenden Schallplatten aufbewahrt. Die Optik des Schrankes erinnert dabei an ein Turngerät. So besteht der Deckel aus einem alten Turnkasten und die Korpusfront ist mit einer alten Turnmatte bezogen worden. Die Jury war beeindruckt von dieser originellen Idee sowie der Wiederverwendung der verschiedenen Materialien.

Eine Belobigung für sein Gesellenstück erhielt der Innungsbeste aus dem Südkreis, Benedikt Kleinmanns aus Wachtendonk. Er absolvierte seine Ausbildung bei Tischlermeister Thomas Rox in Straelen. Dieses Badmöbel aus Eiche mit Fronten aus überfurniertem weißen und anthrazitfarbenem Resopal dient als Waschbeckenunterschrank und mit seinen zwei großen Schubladen zur Aufbewahrung von Badutensilien. Die Jury hob hier besonders hervor, dass dieses Möbelstück keinen Platz verschenkt und absolut auf die Funktion reduziert ist.

Weiterhin wurden an diesem Nachmittag die Innungbesten Robin Broeckmann, Weeze aus dem Ausbildungsbetrieb Becker Innenausbau GmbH, Rees und Benedikt Kleinmanns, der seine Ausbildung bei Tischlermeister Thomas Rox in Wachtendonk absolviert hat, mit Präsenten von der Innung für die hervorragenden Leistungen bei der Gesellenprüfung Sommer 2020 ausgezeichnet.